Wilhelm Neurohr

Nur mit Verwunderung und Empörung kann man als Leser den Kommentar und Artikel von Redaktionsleiter Michael Wallkötter über die UBP und ihren Hinterzimmer-Deal mit der CDU zur Kenntnis nehmen: Mit seinem Beitrag will er ganz offensichtlich die rechtspopulistische UBP aus der rechten Ecke holen und politisch reinwaschen. Zwischen den Zeilen erklärt der Redakteur die UBP quasi für koalitionsfähig für die anderen Parteien und zeigt Verständnis für die UBP-Parolen, die auch von den Bürgern unterschrieben werden könnten.

Nach dem Motto: Rechtspopulismus an sich sei nichts Schlimmes und die UBP sei schließlich von der rechtsextremen NPD oder von Pro NRW noch weit entfernt. In journalistisch unzulässiger Vermischung von Bericht und Kommentar lässt er sich zugleich kritisch und herablassen darüber aus, dass „SPD und Co.“ die UBP bei jeder sich bietenden Gelegenheit ungerechtfertigter Weise in die rechte Ecke stellen wollen. Offensichtlich ist er auf die gemäßigte Homepage der UBP hereingefallen und hat die viel radikaleren und inakzeptablen Untertöne aus manchen Wahlkampfschriften und Postwurfsendungen der UBP aus dem Wahlkampf verdrängt, die es sich nachzulesen lohnt!

Vor allem aber ist es ärgerlich, dass der Redakteur den durchschaubaren Versuch unternimmt, die offensichtlichen Absprachen zwischen CDU und UBP, die Kreisvorsitzender Hovenjürgen scheinheilig bestreitet, zu legitimieren und als nicht verwerflich darzustellen. Dass es dabei darum geht, den von eigenen Parteifreunden schon als „raffgierig“ gebrandmarkten CDU-Politiker Lothar Hegemann erneut in den überbezahlten lukrativen Posten als Verwaltungsrats-Chef der Sparkasse zu hieven und zugleich die vom Wähler gewollten Mehrheitsverhältnisse in der Verbandsversammlung des Ruhrparlamentes zu verfälschen, ist der eigentliche Skandal.

Dabei geht es auch der kleinen UBP um einen ansonsten für sie nicht erreichbaren und nicht zustehende Posten in den Verbandsversammlung des RVR und des Landschaftsverbandes, obwohl sie auf ihrer Homepage großspurig verkündet, sich von den etablierten Parteien unterscheiden zu wollen: „Es ist uns wichtig, transparent zu arbeiten und nachvollziehbare Entscheidungen für die Bürger zu treffen. Der Transparenzgedanke und die Unabhängigkeit ist uns wichtig.“ Dann sollte die unglaubwürdige UBP gefälligst offenlegen, welche Personen und CDU-Parteipolitiker bei der Postenkungel im Hinterzimmer für Herrn Köller gestimmt haben.

Neben der skandalösen Hinterzimmer-Politik zwischen CDU und UBP tritt nun auch noch die skandalöse und tendenziöse Berichterstattung des Herrn Wallkötter, der plötzlich Verständnis für diesen Deal aufbringt und die Kritiker der falschen Empörung bezichtigt. Tadel für die Kritiker statt für die Hinterzimmer-Politiker, die damit einen weiteren Beitrag zur künftigen Wahlenthaltung liefern, belobigt von der Presse? Unglaublich!