Wilhelm Neurohr

„Flüchtlinge weggesperrt? – Aktuelle Entwicklungen der Flüchtlingspolitik“

Titelbild Amos 2-2019

In der Ausgabe Nr. 2/2019 der seit 50 Jahren erscheinenden Ruhrgebietszeitschrift AMOS haben sieben Autoren des Halterner „Forum für Demokratie, Respekt und Vielfalt“ unter dem Schwerpunkt-Thema „Flüchtlinge weggesperrt“ kritische Beiträge über die zentrale Unterbringung der Flüchtlinge veröffentlicht: Friedrich Halfmann, Dr. Marion Lillig, Prof. Werner Nienhüser, Theo Haggeney, David Schütz, Hermann Döbber und Gerrit Warsen.

Halterner Forum lädt zur Informations- und Diskussionsveranstaltung ein:

„Flüchtlinge weggesperrt?“ – Zentrale Unterbringung im Kreuzfeuer der Kritik

Das Halterner Modell der dezentralen Unterbringung im Vergleich

HALTERN. Aktuelle Entwicklungen der Flüchtlingspolitik in Haltern und Umgebung sind das Thema einer öffentlichen Informations- und Diskussionsveranstaltung am 14. November in der Stadtbücherei Haltern. Im Fokus steht eine kritische Betrachtung der zentralen Unterbringung der Flüchtlinge im Vergleich zum erfolgreichen dezentralen Halterner Modell.

Veranstalter ist das Halterner „Forum für Demokratie, Respekt und Vielfalt“, das sich in den Halterner Nachbarstädten Marl und Dorsten zwei der zentralen Sammelunterkünfte (ZUE) des Landes angeschaut und mit allen Beteiligten gesprochen hat. „Im Praxistest bestätigen sich die Vorbehalte gegen diese Sammelunterkünfte“, bemerken die Forumsmitglieder und stellen die Vorzüge der dezentralen Unterbringung und Flüchtlingsbetreuung in Haltern gegenüber. Daraus wollen wir Forderungen an die Politik ableiten“, betonen die Veranstalter.

Bereits vor der Einrichtung der zentralen Unterbringungseinrichtungen (ZUE) und zuvor der so genannten „Ankerzentren“ für Flüchtlinge hatte es darüber bundesweit heftige Diskussionen und Kritik von Experten, Sozialverbänden und Flüchtlingsräten gegeben. Auch in NRW hat jüngst der Caritasverband der Diözese Münster betont: „In Einrichtungen mit mehr als 200 Plätzen ist keine sinnvolle Integrationsarbeit möglich, Bewohner von kleineren, innerstädtisch liegenden Einrichtungen haben viel bessere Kontakte zur Bevölkerung und zu den ehrenamtlichen Betreuern.“

„Zentrale Unterbringung Menschenunwürdig“

Diese Problematik haben 7 Autoren des Haltern Forums für Demokratie, Respekt und Vielfalt“ mit ihren Veröffentlichungen in der letzten Ausgabe der Ruhrgebiets-Zeitschrift „AMOS“ kritisch aufgearbeitet, die seit 50 Jahren im Ruhrgebiet erscheint. Das aktuelle Titelblatt: „Flüchtlinge weggesperrt?“. Unter der Gesprächsleitung von Dr. Marion Lillig, langjährige Flüchtlingsreferentin der Caritas, die auch einen Input über die aktuelle Situation in den ZUE´s geben wird, werden die Autoren ihre Aufsatzthesen kurz zusammenfassen.

David Schütz, Ehrenamtskoordinator beim Caritasverband Datteln und Haltern und ebenfalls einer der Zeitschriftenautoren, meint: "Das System der zentralen Unterbringung ist menschenunwürdig und erzeugt große Empörung bei all denen, die wie in Haltern am See bewiesen haben, wie erfolgreich eine dezentrale, kommunale Unterbringung ist".

„Gewinne für Betreiber“

Werner Nienhüser, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Duisburg-Essen, meint: "Flüchtlingspolitik hat auch mit Geld zu tun. Der Betreiber der Marler ZUE, das Essener Unternehmen European Homecare, hat in den letzten Jahren erhebliche Gewinne gemacht."

Die Veranstaltung am Donnertag, 14. November in der Stadtbücherei beginnt um 18.30 Uhr und dauert bis 20.00 Uhr. Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Eintrittsgeld wird nicht erhoben. Näheres unter: www.forumdrv.de