Wilhelm Neurohr

Offizieller Start der überparteilichen Sammlungsbewegung "Aufstehen" am 4. September

Nachdem Sahra Wagenknecht die Idee einer linken Sammlungsbewegung über Monate publik machte, wurde der 4. August 2018 als Startdatum für die Internetpräsenz mit dem Namen Aufstehen gewählt. Initiatorin Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine wollen am 4. Septmber vor der Bundespressekonfernez 40 Prominente präsentieren, die bei der Sammlungsbewegung mitmachen. Zu ihnen gehören, soweit bisher bekannt, der Soziologe Wolfgang Streeck, der frühere SPD-Sozialpolitiker Rudolf Dressler und der Berliner Theatermacher Bernd Stegemann. Über weitere Unterstützer wahren die Initiatoren bisher Stillschweigen. Allerdings haben die Politiker Marco Bülow (SPD), Sevim Dagdelen (Linke) und Antje Vollmer (Grüne) mit einem gemeinsamen Text im "Spiegel" deutlich gemacht, dass sie die Idee grundsätzlich gut finden.

Bülow, Dagdelen und Vollmer schrieben unter der Überschrift "Raus aus der Wagenburg", es bestehe die Chance, die chronische Spaltungstendenz linker Bewegungen zu überwinden. "Die neue Sammelbewegung soll sich nicht nur auf einige Personen oder ,Stars' konzentrieren, sie muss allen Gruppen, die nach solchen Perspektiven suchen, eine faire Kooperation zum gegenseitigen Vorteil und zur gegenseitigen Unterstützung anbieten."

Zur Vorbereitung der Gründung hat sich der Aufstehen Trägerverein Sammlungsbewegung e.V. i. Gr. mit Sitz in Berlin gebildet. Als Vorstand ist der Dramaturg Bernd Stegemann angegeben. Das Projekt richtet sich „gegen die herrschende Linie bei Grünen, SPD und Linken“. Ziel soll nicht die Gründung einer eigenständigen Partei sein, sondern für die politische Linke in Deutschland parlamentarische Mehrheiten zu ermöglichen, insbesondere für die im Bundestag vertretenen Parteien Die Linke, SPD und Bündnis 90/Die Grünen. Ein weiteres Ziel ist, Wähler der AfD zurückzugewinnen.Aufstehen soll so zu einer linken Sammlungsbewegung werden.Vorbilder sind sowohl die Sammlungsbewegung La france insoumise von Jean-Luce Mélancon, die anlässlich der Präsidentschaftswahlen 2017 in Frankreich gegründet worden war, als auch die Momentum-Kampagne des britischen Labour-Vorsitzenden Jeremy Corbyn..