Wilhelm Neurohr

"Krieg in der Ukraine - Anatomie eines globalen Konflikts"

Vortrag und Diskussion am 02. Mai 2023 mit Jürgen Rose

Im Gespräch mit dem Militärexperten Jürgen Rose sollen die Ursachen des Ukrainekriegs betrachtet werden, aber auch die Möglichkeiten, wie dieser Krieg beendet werden kann. Wie kann eine stabile Friedensordnung nach dem Ende der Kampfhandlungen aussehen? Welche Konfliktdimensionen jenseits des offensiven Kriegsgeschehens gilt es zu berücksichtigen?

Der Versprecher von Baerbock, wir stünden im Krieg mit Rußland, kommt nicht von ungefähr. Er zeigt: Eskalation und Militarisierung finden auch auf der Ebene der Rhetorik statt. Es gibt derzeit keine Anzeichen, dass Friedensgespräche und Verhandlungen als politische Option gesucht werden. Schießen ist besser als Reden, lautet die Devise - obwohl der Ukrainekrieg und eine mögliche Ausweitung gravierende Folgen für die globale Gesellschaft haben, die über neue Migrationsbewegungen bis hin zu Hungerkatastrophen reichen könnten.
Aussagen unserer PolitikerInnen deuten darauf hin, dass man sich als Kriegspartei fühlt. So twitterte Karl Lauterbach: „Es muss weiter konsequent der Sieg in Form der Befreiung der Ukraine verfolgt werden.“ Gilt letzteres womöglich auch für einen Atomkrieg?

Jürgen Rose ist ein deutscher Publizist u.a. bei der pazifistischen Zweiwochenschrift "Ossietzky" und ehemaliger Offizier. 2007 verweigerte der Oberstleutnant als erster Soldat der Bundeswehr aus Gewissensgründen seine Beteiligung am Tornado-Einsatz in Afghanistan. Er ist Vorstandsmitglied des Arbeitskreises "Darmstädter Signal".