Wilhelm Neurohr

In seinem ersten, weltweit beachteten Bericht zur Lage der Menschheit (»Die Grenzen des Wachstums«, 1972) prognostizierte der Club of Rome den ultimativen Kollaps des Weltsystems in den nächsten 50 Jahren. Seitdem hat sich viel verändert und wir verfügen über genügend neues Wissen für die erforderlichen Veränderungen zum Erhalt unserer Welt. Ein halbes Jahrhundert nach seinem ersten Bericht befasst sich der Club of Rome erneut mit den Grenzen des Wachstums. Die Verringerung der sozialen Ungleichheit erscheint den Experten als die schwierigste Aufgabe.

Sehr wohl sind laufende Trends aufzuhalten und sind wir in der Lage, bestimmte Philosophien und Überzeugungen ad acta zu legen. Somit können wir uns auf eine aufregende Reise in die Zukunft machen. Der vorliegende neue Bericht des Club of Rome formuliert die Agenda für alle gesellschaftlich relevanten und möglichen Schritte der nächsten Jahre: faktenorientiert und debattenstark.

Die gute Nachricht: Eine nachhaltige, umwelt- und klimaverträgliche Entwicklung innerhalb der Belastungsgrenzen der Erde ist möglich und machbar. Die schlechte Nachricht: Um das zu schaffen, müsste sich sehr viel ändern – und zwar grundlegend. "Die Welt braucht einen Wechsel zu unkonventionellen Strategien und Maßnahmen".

Ernst Ulrich von Weizsäcker, geboren 1939, ist Naturwissenschaftler und Politiker. Von 1998 bis 2005 war er Mitglied des Bundestages. Sein Vater ist der Physiker und Philosoph Carl Friedrich von Weizsäcker, sein Onkel der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker.