Wilhelm Neurohr

Leserbrief zum Artikel: „Aufmarsch im Osten Europas“(Blickpunkt vom 30. Januar 2020)

RN und RZ

„Wieder auf konventionelle Kriege vorbereiten?“

Die Begründung für das bevorstehende größte NATO-Militärmanöver in Europa seit dem „kalten Krieg“ vor den Grenzen Russlands liest sich erschreckend: Es sei mit 37.000 Soldaten aus 18 Ländern eine „kontrollierte Demonstration militärischer Macht“ und solle zeigen, dass man sich in Europa (75 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges) „wieder auf große, konventionelle Kriege vorbereiten müsse und die NATO in der Lage sei, einen solchen Krieg zu führen.“

So die heutige Sicht in der Europäischen Union, die 2012 den Friedensnobelpreis erhalten hat und deren Militärausgaben diejenigen Russlands um ein Vielfaches übersteigen. Vorneweg Deutschland, dass eigens seine Straßen im Osten panzertauglich hergerichtet hat (die Infrastruktur wird anschließend große Schäden aufweisen) und logistisch eine zentrale Rolle bei der Übung gegen den imaginären „Feind“ Russland einnimmt – obwohl Deutschland zweimal Russland militärisch überfallen hat mit weit über 20 Mio. russischen Todesopfern. Hoffentlich ist die Friedensbewegung in diesem Jahr wach!

Wilhelm Neurohr

Haltern am See