Wilhelm Neurohr

"Wem kann man heute noch glauben? Kritischer, öffentlich-rechtlicher Journalismus und der Vorwurf der Lügenpresse"

Die Medienlandschaft befindet sich in einem raschen und anhaltenden Wandel. Traditionelle Medien konkurrieren mit dem Internet und den sozialen Netzwerken um die Aufmerksamkeit der Mediennutzer. Im digitalen Zeitalter stehen den Nutzern soviele Informationsquellen wie nie zuvor zur Verfügung - glaubwürdige Quellen und solche, die Halb- und Unwahrheiten verbreiten. Für den Nutzer wirde es zunehmend schwieriger, seriöse Informationen von Fake News zu unterscheiden.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sieht sich in diesen Zeiten zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Beispie Breaking News: In den sozialen Netzwerken kursieren oft schon unbestätigte Informationen, während das Geschehen noch im Gang ist. Wie bedient man das Interesse der Zuschauer an möglichst schneller, verlässlicher Information in den klassischen Medien, ohne den eigenen Anspruch auf Seriosität und eingehende Prüfung der Fakten zu vernachlässigen?

Wie reagiert man auf den Vorwurf der Lügenpresse in einem Klima, in dem einige Zuschauer Informationen aus einer nicht überprüfbaren Internetquelle mehr Vertrauen schenken als unseren Journalisten? Wie bietet man Programm für jedermann in einer Gesellschaft, die sich immer mehr aufzuspalten scheint? Diesen und weiteren Fragen stellt sich an dem Abend die ehemalige Chefredakteurin des WDR-Fernsehens, Sonia Seymour Mikich.

Sie ist 1951 in Oxford geboren und in London aufgewachsen, studierte Politologie, Soziologie und Philosophie. Als ARD-Korrespondentin in Moskau zeichnete sie sich durch Berichte aus Kriegs- und konfliktgebieten aus und erhielt für ihre Arbeit in Russland im Oktober 1998 das Bundesverdienstkreuz. Von April 1998 bis Dezember 2002 leitete sie das ARD-Studio in Paris. Im Januar 2002 wurde Mikich Redaktionsleiterion und Moderatorin des Magazins MONITOR und danach Chefredakteurin des WDR-.Fernsehens.