Wilhelm Neurohr

2. Aktionstag für den Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland und Europa - für ein weltweites Atomwaffenverbot

Christenmenschen der katholischen Friedensbewegung pax christi und aus mehreren evangelischen Landeskirchen laden in Kooperation mit ICAN und IPPNW ein, nach Büchel zu kommen. Dort lagern auf dem Fliegerhorst geschätzte 20 US-amerikanische Atombomben, die im Kriegsfall von deutschen Flugzeugen mit deutschen Piloten zu ihren Zielen geflogen werden. Nun sollen Bomben und Bomber modernisiert werden. Dies und die Aufkündigung des INF-Vertrages durch die USA machen ihren Einsatz wahrscheinlicher. Es droht ein millionenfacher Tod wie in Hiroshima und Nagasaki.
Glauben, Gewissen und politische Vernunft bewegen uns, Massenvernichtungswaffen und auch die Drohung damit abzulehnen. Wir laden alle Menschen ein, die für den Abzug der Atombomben und das von der UNO am 7. Juli 2017 beschlossene Verbot der Atomwaffen sind, vor dem Fliegerhorst öffentlich und gewaltfrei dafür einzutreten und den Umstieg auf eine friedenslogische Außen- und Sicherheitspolitik zu fordern.
Mehr Informationen unter http://www.atomwaffenfrei.de/
Pax Christi
Internationale katholische Friedensbewegung
Regionalgruppe Recklinghausen
Heilige-Geist-Str. 7, 45657 Recklinghausen

Halterner Forum ruft Bevölkerung zur Teilnahme an der Mahnwache gegen Atomwaffen auf

Forum für Demokratie, Respekt und Vielfalt fährt am 7. Juli zum Fliegerhorst Büchel

Haltern. Das „Halterner Forum für Demokratie, Respekt und Vielfalt“ ruft zusammen mit der Regionalgruppe von „Pax Christi“ Recklinghausen die Bevölkerung zur Unterschriftenaktion und Teilnahme an der Kampagne für den Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland sowie zur Mahnwache am 7. Juli am Fliegerhorst Büchel beim dortigen Aktionstag der Kirchen auf.

In einer Presseerklärung des Forums, das auch Kontakte zu den benachbarten „Friedenfreunden Dülmen“ knüpfen will, heißt es: „Am 11. Mai hatten wir vor der Europawahl auf dem Halterner Marktplatz auch für das „Friedensprojekt Europa“ geworben. Nach erfolgter Europawahl erwarten die Wählerinnen und Wähler, dass in Berlin und Brüssel der mehrheitliche Bürgerwille für einen Verzicht auf Atomwaffen nun auch politisch vollzogen wird.“

„Denn auf dem Fliegerhorst Büchel in der Eifel lagern im Rahmen der „nuklearen Teilhabe“ der NATO noch immer über 20 inzwischen modernisierte und einsatzbereite US-amerikanische Atomwaffen, obwohl sich der Bundestag bereits im März 2010 mit großer Mehrheit fraktionsübergreifend für den Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland ausgesprochen hat“, empört sich Hermann Döbber vom Halterner Forum und betont: „ Der Streit zwischen USA und Russland um den auslaufenden INF-Atomabrüstungsvertrag zeigt, dass bei einem unberechenbaren Präsidenten Trump eine besondere Gefahr von den Atomwaffen in Deutschland ausgeht“.

Und Werner Bünsow ergänzt: „Auch das Sondermunitionslager Visbeck bei Dülmen galt bis Anfang der 1990-er Jahre als Standort für Nuklearwaffen in Deutschland. Und von der NATO-Kommandozentrale in Kalkar am Niederrhein werden die Drohnen- und Bombereinsätze für internationale Luftoperationen geplant und gesteuert“.

Halterner Bürger für den Stopp der atomaren Aufrüstung

In der jüngsten Forums-Runde am 16. Juni in Haltern erläuterte Johannes Gertz von der Internationalen katholischen Friedensbewegung „Pax Christi: „Die in Büchel stationierten und jüngst modernisierten Atomwaffen vom Typ B61 haben eine Sprengkraft mit dem dreifachen Zerstörungspotenzial der Hiroshima-Bombe. Für den Einsatz dieser schrecklichen Waffen werden Soldaten der Bundeswehr darin ausgebildet, sie mit deutschen Tornados zu transportieren und abzuwerfen“.

Dazu heißt es in der Verlautbarung des Halterner Forums: „Wir haben deshalb kein Verständnis dafür, dass die Bundesrepublik und weitere EU-Länder den völkerrechtlich verbindlichen UN-Atomwaffenverbotsvertrag von 2017 nicht unterzeichnet haben, obwohl dessen Initiatoren von ICAN (Internationale Kampagne für die Abschaffung von Atomwaffen) jüngst den Friedensnobelpreis dafür erhalten haben. Als Halterner Bürger müssen wir uns für den Stopp der atomaren Aufrüstung engagieren“

Menschenkette und „Bürgermeister für den Frieden“

Inzwischen hat sich unter dem Motto „Atomwaffen abschaffen“ ein Trägerkreis aus 50 Organisationen in Deutschland gebildet, der sich mit Kampagnen in den Städten und Regionen für eine atomwaffenfreie Welt einsetzt und den Stopp der nuklearen Aufrüstung in Deutschland fordert, in Kooperation mit dem Netzwerk „Bürgermeister für den Frieden“. Auch der an diesem Wochenende beginnende evangelische Kirchentag in Dortmund wird eine Menschenkette für den Frieden bilden.

„Bereits 1982 wurde durch den Bürgermeister von Hiroshima das Internationale Netzwerk „Mayors für Peace“ (Bürgermeister für Frieden) gegründet, dem sich inzwischen über 7000 Städte in 134 Ländern weltweit, darunter 320 Städte in Deutschland angeschlossen haben,“ so informiert das Halterner Forum „in der Hoffnung, dass sich auch die Stadt Haltern dem offiziell anschließen wird“, wie es die Nachbarstadt Marl schon 2018 getan hat.

Die Bürgermeister für den Frieden rufen ihre Mitgliedsstädte auf, die Kampagne 2020 Vision zu unterstützen, um sich so in die internationalen Verhandlungen über Atomwaffen einzumischen. Sie werden dabei von Friedensgruppen auf der ganzen Welt sowohl auf lokaler als auch internationaler Ebene unterstützt. Das Ziel ist, eine verbindliche Vereinbarung eines Zeitplans für die Abschaffung aller Atomwaffen und den Beschluss einer Nuklearwaffenkonvention, um eine atomwaffenfreie Welt bis 2020 zu erreichen.

Am 7. Juli Protest in Büchel - Aufruf zur Teilnahme

Nebst einer Unterschriftenkampagne plant das Halterner Forum für Demokratie, Respekt und Vielfalt die Teilnahme am Protest vor dem Atomwaffenstützpunkt in Büchel in der Eifel am 7. Juli (Aktionstag der Kirchen gegen Atomwaffen) und ruft alle Halterner Bürgerinnen und Bürger, insbesondere auch die Jugendlichen, zur Teilnahme auf. Einzelheiten zu den Fahrgelegenheiten und Abfahrtszeiten:

Abfahrt: 8 Uhr Recklinghausen, Wickingplatz, Rückkehr gegen 20 Uhr
Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Wir wollen mit Privatwagen fahren. Die Fahrtkosten werden umgelegt; pro Person etwa 10-20 Euro. Anmeldung bis zum 23.06.2019 (Je nach Anzahl der Teilnehmer*innen kann mit einem Bus gefahren werden, dann wären es 40-50 Euro pro Person.) Wir bzw. die Veranstalter werden darüber nach dem 23.6. informieren.

Anmeldungen bitte bis 23.6.2019 per Email an werner.nienhueser+forumdrv@gmail.com, bitte mit Angabe des Namens und Vornamens, Mobiltelefonnummer und Email.

Weitere Informationen unter https://forumdrv.de/ sowie unter www.atomwaffenfrei.de, ferner unter: https://buechel-atombombenfrei.jimdo.com/ und https://buechel2019.nuclearban.de/

sowie https://www.muenster.paxchristi.de/termine/view/5886396245999616/Aktionstag%20der%20Kirchen%20am%20Fliegerhorst%20B%C3%BCchel