Wilhelm Neurohr

16. Juni 2023 - Tagung:

"Bezahlbarer Wohnraum ist möglich!"

Hinter der Wohnungskrise steckt das Kapital"

Seit Jahren erleben wir in Deutschland eine schwere Wohnungskrise – ein Ende ist nicht absehbar. Während Immobilienkonzerne, Investor*innen und Eigentümer*innen sich goldene Nasen verdienen, leben breite Bevölkerungsschichten in ständiger Sorge vor steigenden Mieten und Verdrängung. Trotz des mantramäßig wiederholten «Bauen, Bauen, Bauen» wird kaum bezahlbarer, sozial gebundener Neubau realisiert und der bezahlbare Wohnraum im Bestand wird nicht geschützt.

Mit der Klimakrise vertieft sich zudem die soziale Spaltung, da Wohnungs- und Klimapolitik nicht zusammengedacht werden. Und besonders betroffen vom Mangel an bezahlbarem Wohnraum sind neben Geringverdienenden vor allem benachteiligte Gruppen wie Geflüchtete, Wohnungs- und Obdachlose oder von Gewalt betroffene Frauen bzw. FLINTA*, denen das Recht auf Stadt und Wohnen systematisch verweigert wird.

Die Situation ist dramatisch, doch die herrschende Wohnungspolitik in Bund und Ländern bewegt sich kaum. Es fehlt an politischem Willen. Demgegenüber haben Mietenbewegungen, kritische Wissenschaft und Linke in deutschen und internationalen Parlamenten und in Regierungsverantwortung in den letzten Jahren eindrucksvoll gezeigt: Bezahlbarer Wohnraum ist möglich! Es gibt Konzepte, Strategien und praktische Erfahrungen, wie sich Mietenwahnsinn und Wohnungsnot wirksam bekämpfen lassen – und die Akteur*innen, die bereit sind, sich dafür zu engagieren, sind bekannt.

Hier setzt die wohnungspolitische Konferenz an: An zwei Tagen sollen im Studierendenhaus in Frankfurt am Main entlang der fünf Schwerpunktthemen Miete, Neubau, Vergesellschaftung, Klima sowie Wohnen für Alle gemeinsam Raum für Austausch und Vernetzung von Mietenbewegung, kritischer Wissenschaft, Verbänden und Gewerkschaften, Kommunal-, Landes- und Bundespolitik sowie Interessierten geboten werden und Lösungswege diskutiert werden.