Wilhelm Neurohr

Mittwoch, 23. November um 19.45 Uhr in Recklinghausen:

Filmvorführung "Gundermann" zum 30. Jahrestag des Berliner Mauerfalls am 9. November

In den Feuilletons wird schon seit Wochen diskutiert, ob die Deutsche Einheit denn nun gelungen ist oder nicht. Und viele hier zu Lande empören sich gerne und lautstark über "die da drüben im Osten, die die AfD wählen". Hören wir doch ab und an mal wieder richtig zu - bzw. schauen wir zu!

"Gundermann" ist ein kluger und einfühlsamer Beitrag zur deutsch-deutschen Geschichte. Er hat bereits zahlreiche Preise bekommen: Ausgezeichnet mit 6 Deutschen Filmpreisen. 2019: Bester Film • Beste Regie • Bester Hauptdarsteller • Bestes Drehbuch • Bestes Szenenbild und Bestes Kostüm. (Läuft bereits seit 25. januar 2015 in den Kinos).

Der Film:

GUNDERMANN erzählt von einem Baggerfahrer, der Lieder schreibt. Der ein Poet ist, ein Clown und ein Idealist. Der träumt und hofft und liebt und kämpft. Ein Spitzel, der bespitzelt wird. Ein Weltverbesserer, der es nicht besser weiß. Ein Zerrissener. GUNDERMANN ist Liebes- und Musikfilm, Drama über Schuld und Verstrickung, eine Geschichte vom Verdrängen und Sich-Stellen. GUNDERMANN ist ein Film über Heimat. Er blickt noch einmal neu auf ein verschwundenes Land. Es ist nicht zu spät dafür. Es ist an der Zeit.

Mit feinem Gespür, Zärtlichkeit und Humor wirft Regisseur Andreas Dresen in GUNDERMANN einen Blick auf das Leben von Gerhard „Gundi“ Gundermann, einem der prägendsten Künstler der Nachwendezeit. Er starb 1998, mit gerade einmal 43 Jahren. Das Drehbuch stammt von Laila Stieler. Die Hauptrolle spielt Alexander Scheer, der alle Lieder im Film selbst eingesungen hat. Anna Unterberger steht als seine Frau Conny Gundermann vor der Kamera. In weiteren Rollen sind unter anderem Axel Prahl, Thorsten Merten, Bjarne Mädel, Milan Peschel, Kathrin Angerer und Peter Sodann zu sehen.

Pressestimmen:

„Es war ein langer Weg bis zu diesem Film, der längste wohl, den der Regisseur Andreas Dresen je gegangen ist. Am Donnerstag kommt „Gundermann“ in die Kinos, sein vielleicht wichtigster Film, sein lautester und leisester zugleich, einer der schönsten in jedem Fall.“ Tagesspiegel

„Dresen ist mit »Gundermann« vielleicht sein wichtigster Film gelungen: Er erklärt die DDR-Geschichte auf eine Weise, die zur Selbsterkenntnis von Ost und West gleichermaßen führen könnte - jenseits aller Rechthaberei.“ Neues Deutschland

„Was für eine Schau: Alexander Scheer spielt den Sänger Gerhard Gundermann“ Focus

„In Gundermann gräbt Dresen sich in die Erde eines verschwundenen Landes. Und was er dabei zutage fördert, ist ziemlich aufregend“ DER SPIEGEL

„Gerade mit diesem kraftvollen Bekenntnis zur Zerrissenheit entfaltet „Gundermann“ seine tief berühende Wirkung. Herausragend“ Frankfurter Neue Presse

„Ein kluger, aufrichtiger und bewegender Musikfilm über ein gelebtes Leben mit all seinen Idealen, Verstrickungen, Enttäuschungen. Es ist Zeit für solche Filme über die DDR.“ radio eins

"Gundermann rechtfertigt das nicht, der Film liefert auch keine einfache Erklärung. Aber er zeigt, dass es nicht nur Täter und Opfer gab, schwarz und weiß, böse und gut, sondern das ganze große Feld dazwischen. Und jeder kann sich fragen: Was hätte ich getan? Zudem kann man eintauchen in das Universum von Gundermanns unvergleichlichen Texten, lakonisch und zärtlich, poetisch und zeitlos" ntv

„Gundermann ist einer der reichsten, differenziertesten, tollsten Filme über die DDR. Und vielleicht der beste, den Dresen je gemacht hat, weil sich dessen Menschenfreundlichkeit hier am Ende nicht auf dem Parkplatz der Versöhnung abstellen lässt. Es bleibt etwas offen in Gundermann.“ SPIEGEL online

„Gundermann ist ein Geschenk. Eine Zeitmaschine, die Einblicke gewährt in einen Menschen und in ein System. Aus diesem Film kommt man klüger raus" Braunschweiger Zeitung

Dieses außerordentliche Biopic, das uns schon in den ersten Minuten vergessen lässt, dass es eines ist, weil nichts Nachgeahmtes darin steckt, ist ein kleines Wunder. Als hätte jemand die eine, fehlende Filmkopie der ostdeutschen Filmgeschichte ins Bundesarchiv geschummelt, in der sich die DDR in all ihren Widersprüchen selbst darstellte. Frankfurter Rundschau