Wilhelm Neurohr

10. September 2022:

Alternative Friedenstagung in Essen - Frieden fördern, statt Krieg und Zerstörung planen

(anlässlich der NATO-Rüstungskonferenz am 11. Oktober)

Die militärischen und ökologischen Zukunftsgefährdungen können nur mit einer friedens-ökologischen Politik abgewendet werden, die Kriege beendet und verhindert und die Konflikte möglichst mit gewaltfreien – diplomatischen – Mitteln löst. Eine Politik militärischer Rivalität und Überlegenheit ist gegen die Überlebensinteres sen der Menschheit gerichtet. Stattdessen bedarf es einer umfassenden Kooperation aller Staaten und einer globalen Rüstungskontrolle und Abrüstung in einer Friedensordnung gemeinsamer Sicherheit.

So wie wir jeden Krieg - wie auch den gegen die Ukraine - verurteilen und die sofortige Beendigung dieser Kriege fordern, protestieren wir gegen den JAPCC-Kriegsrat der Nato in der Messe Essen, der Mitte Oktober zur militärischen Rivalität der Großmächte geplant ist. Wir engagieren uns für das Überleben der Menschheit in einer gerechten Welt.

Friedenstagung im Vielrespektzentrum Rottstr. 24-26, Essen – Frieden fördern, statt Krieg und Zerstörung planen

10.9.22 um 11.00 – 18.30Uhr (Einlass ab 10.30)

Bernhard Trautvetter (Essener Friedensforum, VVN-BdA):
Einführung: Die Jahrestagung 2022 des JAPCC zur Großmächte-Rivalität

Dr. Uwe Behrens, zur globalen Großmächte-Rivalität

Dr. med. Angelika Claußen (Vorsitzende IPPNW, der ‘Internationalen Ärzte zur Verhütung des Atomkriegs)
Friedensengagement als Notwendigkeit angesichts der nuklearen Gefahr

Christoph v. Lieven (Greenpeace)
Friedensökologie für die Zukunft

Podium zur Verantwortung der Kräfte für das Überleben angesichts der Zukunftsgefährdungen

Um Anmeldung an kontakt@essener-friedensforum.de wird aus organisatorischen Gründen gebeten.

Einladung

Aufruf zur Friedenstagung „Frieden fördern, statt Krieg und Zerstörung planen“ Im Oktober findet in der Messe Essen eine Militärkonferenz 2022 der Nato-Strategieschmiede >Joint Air Power Competence Centre (JAPCC) statt. In früheren JAPCC-Konferenzen ging es um ‚Pläne und Doktrinen‘ für den Einsatz nuklearer Arsenale und einen ‚angemessenen Mix aus nuklearen und konventionellen Potentialen‘, so als hätte es Hiroshima und Nagasaki nie gegeben.

Die Friedensbewegung berät im September angesichts der vielen Brandherde der Gewalt weltweit, wie Friedensursachen zu schaffen sind. Auf der diesjährigen Essener JAPCC-Konferenz wollen Militärs darüber beraten, wie die Nato ihre Regierungen im Wettbewerb der Großmächte also der wichtigsten Atommächte, „mit dem millitärischen Machtinstrument unterstützen“ kann, so das Vorbereitungsmanuskript. Diese Rivalität betrifft die Staaten, die fast alle nuklearen Arsenale bereit halten. Mehrere hundert Nato-Spitzenkräfte, Vertreter*innen von Regierungen und Rüstungskonzernen beraten mit Militärstrategen über die Kommandoführung und Kontrolle (K2) der Waffenwirkung im Gefecht. Unter den Sponsoren der Nato-Konferenz befinden sich mit Lockheed Martin, Thales, Airbus und General Atomics weltführend Konzerne der Drohnen- und auch der Atomrüstung. Gerade der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und die Kriege zwischen dem Golf und Afrika zeigen auf, welche Gefahren in Kriegsplanungen liegen.

Was Not tut, das sind Beratungen über Mechanismen, die Kriege verhindern können oder in der Lage sind, Konflikte möglichst mit gewaltfreien - diplomatischen - Mitteln zu lösen. Wir wenden uns gegen die ‚Sicherheitspolitik‘ genannte Nato-Politik, die die eigene Seite trotz der Völkerrechtsbrüche u. a. in Jugoslawien, Libyen, dem Irak, ... zum Verteidiger des Friedens erklärt und die einseitig Gefahren den östlichen Rivalen zuschreibt. Wir suchen nach Wegen, die Friedenslogik zur Grundlage des Lebens zu erheben. Sie sieht - wie das Völkerrecht - den Ausweg aus den aktuellen Gefahren in der gemeinsamen Sicherheit, die es nur dann gibt, wenn sich alle - also z. B. auch Russland und die Ukraine - in Sicherheit sehen. Das ermöglicht die globale Kooperation für die Überwindung der Klima- und Biodiversitäts-Krise.

NO-NATOM-KRIEG ESSEN

Selbstverständnis

Die Friedensbewegung engagiert sich seit Jahren gegen die atomare Bedrohung.
In den 1950er Jahren ging es erfolgreich gegen den CDU/CSU-Plan der atomaren Bewaffnung der Bundeswehr, in den 1980er Jahren ging es erfolgreich gegen US-Atomraketen in Deutschland, die die Nuklearschwelle absenkten und den Atomkrieg wahrscheinlicher machten.
Die Aufgabe, über die Gefahr aufzuklären und den Widerstand gegen die atomare Bedrohung zu organisieren, besteht fort.
Heute kommen in Verbindung damit neue Bedrohungen hinzu, wie die Fernsteuerung des Krieges mit Drohnen, die Automatisierung und schließlich Autonomisierung mit Destruktionsprogrammen und dem Cyber-Krieg mit Schadprogrammen im Netz, die ganze Zentren und Regionen ausschalten können.

Wir sind ein breites Bündnis von religiös motivierten Friedensfreun*innen bis hin zu Sozialist*innen und Kommunist*innen. Wir haben die Orientierung als gemeinsamen Nenner, dass der einzige Weg, der zum Frieden führen kann, der des Friedens selbst ist. Denn Kriege enden nicht im Frieden. Unser Nein zum Krieg entspringt einem Ja zum Leben, zur Zukunft des Lebensraumes Erde und seiner ökologischen, sozialen und kulturellen Vitalität.

Rückblick auf die Friedensdemonstration in Essen vom 4.9.21:


Rede von Bernhard Trautvetter, Essener Friedensforum
Rede von Christiane Gregor, Parents for Future Essen

Grußworte von
Dr. Margot Käßmann
Christoph von Lieven, Greenpeace. Kampaigner für Frieden und atomare Abrüstung
Gedicht von Bernhard Trautvetter

Auch 2021 plant die NATO-Einrichtung JAPCC eine Konferenz mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Strategie, Rüstungsindustrie und führende Militärs. Die Konferenz findet vom 7. – 9. September 2021 in der Messe Essen statt.

Die Friedensbewegung plant eine Demonstration für den 4. September, 100 Sekunden vor 12h auf dem Willy-Brandt-Platz am Essener Hauptbahnhof. Weitere Informationen folgen.

Sitzungsunterlagen der Nato für ihre Essener Konferenz im September 2017

Informationen zu den Essener Nato-Konferenzen im “Essener Morgen” (Juni 2021)

UND: nachdenkseiten: Friedensperspektiven statt Kriegsrat

Einladungstext der Nato zur Essener Konferenz in der Messe Essen / Sept. 2021

Flyer zur NATO-Demo am 4.9.2021

Von circa 2000 Friedensfreund*innen unterstützter Appell an die Stadt, völkerrechtswidrige Tagungen wie die JAPCC-konferenzen nicht zuzulassen, den die Friedensbewegung 2018 dem Oberbürgermeister Kufen am Rand einer Sitzung des Rates der Stadt Essen überreichte