Wilhelm Neurohr

Der Weltgesundheitstag

Der Weltgesundheitstag wird Jahr für Jahr auf der ganzen Welt am 7. April begangen. Die Weltgesundheitsorganisation erinnert mit diesem Tag an ihre Gründung im Jahr 1948. Sie legt jährlich ein neues Gesundheitsthema von globaler Relevanz für den Weltgesundheitstag fest. Ziel ist es dabei, dieses aus der Sicht der WHO vorrangige Gesundheitsproblem ins Bewusstsein der Weltöffentlichkeit zu rücken.

Viele von der WHO vorgegebene Themen waren vorrangig den zum Teil dramatischen gesundheitlichen Verhältnissen in Entwicklungsländern gewidmet. Hiermit war der Appell an die Industrieländer verbunden, den ärmeren Ländern durch personelle und finanzielle Unterstützung und in Zusammenarbeit mit der WHO bei der Lösung ihrer Probleme zu helfen.

Andere Themen, wie Impfschutz, Ernährung, Rauchen, Unfälle und Familiengesundheit, waren für Entwicklungs- und Industrieländer gleichermaßen aktuell und relevant.

Mit der 1977 eingeleiteten "Gesundheit für alle"-Strategie der WHO rückten zunehmend Themen mit strategischer Bedeutung für die Entwicklung von nationalen Gesundheitssystemen, wie primäre Gesundheitsversorgung, Gesundheitskommunikation und Gesundheitsförderung, in den Blickpunkt.

Der Weltgesundheitstag in Deutschland

Der Weltgesundheitstag wurde in Deutschland 1954 zum ersten Mal aufgegriffen. Seitdem wird er jedes Jahr im Auftrag des jeweils für Gesundheit zuständigen Ressorts von der Bundesvereiniogung Prävention und Gesundheitsförderung e.V.(von 1954-1969 unter dem Namen "Bundesausschuss für gesundheitliche Volksbelehrung, von 1969 bis 1992 als "Bundesvereinigung für Gesundheitserziehung", von 1992 bis 2007 "Bundesvereinigung für Gesundheit e. V." ) fachlich vorbereitet und organisiert.

Die von der Weltgesundheitsorganisation vorgegebenen Themen sind bei der Umsetzung regelmäßig auf die Situation in Deutschland ausgerichtet und entsprechend interpretiert worden. Vielfältige Akzentverlagerungen spiegeln dabei die jeweils spezifischen gesundheitspolitischen Interessen und Vorstellungen in Deutschland wieder.

Auch der Charakter der zentralen Veranstaltung anlässlich des Weltgesundheitstages in Deutschland hat sich über die letzten 50 Jahre gewandelt. Prägte in frühen Jahren ein Festakt mit hochrangigen Politikern und ausgewählten Fachleuten das Veranstaltungsformat, wird seit Mitte der 90er Jahre ein größeres Fachpublikum angesprochen, das in verschiedenen Foren zum Thema des jeweils aktuellen Weltgesundheitstages diskutiert.

Aktionstag gegen die weitere Privatisierung im Gesundheitswesen

Am 7. April ist Weltgesundheitstag. In ganz Europa gibt es dezentrale Aktionen – auch Attac ist dabei. Wir sagen:

Gesundheit ist keine Ware!

In Zeiten von Corona verzichten wir unter dem Motto

„Verbreitet Solidarität, nicht den Virus“

auf Aktionen mit physischem Kontakt und beteiligen uns stattdessen an der
Weiße-Laken-Aktion“. Mehr Infos:

Wie?

  • Hängt ein weißes Laken mit passendem Slogan und Attac-Logo an eine sichtbare Stelle oder bastelt euch zu Hause ein Poster,
  • macht ein Foto von Euch mit Eurer Botschaft und
  • postet es auf Eurer Webseite und in sozialen Netzwerken mit dem
    Hashtag #health4all UND #waswirklichwichtigist und adressiert politische
    @Entscheider*innen

Die Kommerzialisierung schadet unserer Gesundheit ernsthaft

Die Reduzierung oder das Einfrieren der öffentlichen Gesundheitsausgaben wirkt sich unter anderem auf Investitionen, auf erstattete Leistungen, auf Gehälter in Form von Bettenbeseitigung, aktivitätsbezogene Finanzierung, Schließung von Krankenhäusern und öffentlichen Pflegediensten aus. Dies hat es den Behörden unmöglich gemacht, in Infrastruktur und Gesundheitssysteme zu investieren, und es ermöglicht, dass private Investitionen massiv in diesem Sektor eingesetzt werden.

Kommerzielle Betreiber, internationale Konzerne wie Fresenius, ORPEA, Korian, Coliseum oder Ramsay, kaufen Institutionen, Dienstleistungen, Tätigkeitsbereiche und legen ihre Gesetze dem gesamten Sektor auf.

Ob es sich um die „Silberwirtschaft“ für den älteren Sektor oder den saftigen privaten Versicherungsmarkt für Krankenhausaufenthalte, medizinische Forschung und die Pharmaindustrie handelt, es ist eine Frage der Rentabilität für die Aktionäre, viel mehr als eine Frage der öffentlichen Gesundheit.

Mangel an Schutzausrüstung, Desorganisation der Gesundheitssysteme, bröckelnde Forschung, Mangel an Medikamenten … Die Krise, die wir heute erleben, zeigt uns die Mängel in diesem System und warum es dringend ist, den Kurs zu ändern.

Können private, gewinnorientierte Krankenhäuser die Herausforderungen von COVID-19 bewältigen? Sie greifen erst in einer zweiten Phase ein, wenn öffentliche und gemeinnützige Krankenhäuser alle materiellen und personellen Ressourcen aufgebraucht haben.
Private Versicherungsunternehmen schützen nicht vor dem Coronavirus und geben denjenigen, die ein Bett auf der Intensivstation benötigen, keine Priorität. Und morgen werden sie bankrott sein, weil sie für ein Risiko bezahlen mussten, das plötzlich real geworden ist!

Das Europäische Netzwerk gegen die Privatisierung und Kommerzialisierung von Gesundheits- und Sozialschutz , die Volksgesundheitsbewegung (PHM) und viele andere europäische Netzwerke bekräftigen, dass nur ein staatlich kontrolliertes System, das auf öffentlichen oder solidarischen Mitteln basiert, öffentlich oder nicht marktbasiert ist Betreiber ist stark genug und wirklich effektiv genug, um die Bevölkerung vor den Gefahren des Lebens zu schützen und einen universellen Zugang zur Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.

Die Europäische Union und jeder Mitgliedstaat müssen ihre Verantwortung wahrnehmen.

Wir fordern Europa auf, seine Richtlinien zu Dienstleistungen und öffentlichem Beschaffungswesen sowie die Haushaltsbeschränkungen zu überprüfen, die den Staaten durch ihre Haushaltsstandards auferlegt werden.
Wir fordern von jeder nationalen Regierung, dass sie ihr solidarisches Sozialschutzsystem refinanziert und von den Marktgesetzen ausschließt.

Am 7. April, dem Weltgesundheitstag, werden europaweit dezentrale Maßnahmen organisiert.

Zum fünften Mal in Folge fordern das Europäische Netzwerk und PHM Bürger, Gesundheitspersonal, Verbände usw. auf, am Aktionstag gegen die Kommerzialisierung der Gesundheit zusammenzukommen.

Aufgrund der COVID-19-Pandemie haben wir alle Versammlungen und Aktionen mit physischem Kontakt abgesagt.

Wir fordern daher jeden Bürger auf, seine Unterstützung zu demonstrieren, indem er „Solidarität verbreitet, nicht das Virus“.

Wie? Mit einer „White Sheet“ -Aktion am 7. April:

  1. Hängen Sie Ihre Nachrichten an einem sichtbaren Ort an ein weißes Blatt oder machen Sie zu Hause ein Poster
  2. Machen Sie mit Ihren Nachrichten ein Bild / Video von sich
  • in sozialen Netzwerken mit dem Hashtag # health4all und markieren Sie Ihre politischen Entscheidungsträger
  • auf der interaktiven Karte hier (Wie? Folgen Sie dem Link der interaktiven Karte – schreiben Sie die Adresse Ihres Standorts – klicken Sie auf „Zur Karte hinzufügen“ – fügen Sie ein Bild oder Video hinzu)

Das Europäische Netzwerk gegen die Privatisierung und Kommerzialisierung von Gesundheits- und Sozialschutz – Tel. +32499 42 44 48 –

Volksgesundheitsbewegung Europa –

Quelle: Ökologische Plattform bei DER LINKEN