Wilhelm Neurohr

Kreis Recklinghausen – Lokale Agenda 21 (Kreisnetzwerk)

Die Idee der Einführung von Regionalgeld als Komplementärwährung: Eine neue Form der regionalen Wirtschaftsförderung

Inhaltsübersicht:

  1. Nachhaltige Stärkung der regionalen Wirtschaft durch regionale Zahlungsmittel
  2. Kaufkraft- und Kundenbindung für heimische Erzeuger mit Qualitätsbewusstsein
  3. Beachtliche Erfolge der Regionalwährungen in Deutschland
  4. Funktionsweise des Regionalgeldes bei den bisherigen Modellversuchen
  5. Tauschringe als Vorläufer und Verstärker bei der Einführung von Regionalgeld
  6. Soziale Wirkung von Regionalgeld im einkommens- und strukturschwachen Vest
  7. Bisherige „Lokalwährungen“ und Initiativen im Vest Recklinghausen
  8. Vorgehensweise bei der Einführung von Regionalgeld
  9. Zu klärende Fragestellungen in der Einführungsphase
  10. Literaturhinweise

Beim Geld hört die Freundschaft auf, beim „Vest-Taler“ fängt sie an!

1. Nachhaltige Stärkung der regionalen Wirtschaft durch regionale Zahlungsmittel

Wie nützlich können lokale oder regionale „Währungen“ als alternatives (ergänzendes) Zahlungsmittel zur nachhaltigen Stärkung der regionalen Wirtschaft und Entwicklung sein?

Die Regionen leiden immer stärker unter der Globalisierung, obwohl die Weltwirtschaft nur auf der Grundlage wirtschaftsstarker Regionen funktionieren kann. Nur 14% des Umsatzes sind heute noch regional[1]. Darunter leidet vor allem auch der Mittelstand.

  • Im Kreis Recklinghausen mit seiner hohen Zahl an Arbeitslosen, Sozialhilfeempfängern und verschuldeten Haushalten ist zu beobachten: Viele Einzelhändler und Dienstleistende kämpfen um ihre Existenz. In den Innenstädten stehen immer mehr Ladenlokale leer oder es ziehen Billigdiscounter ein.
  • Die regionale Kaufkraft- und Kundenbindung erweist sich durch die Konkurrenz der Billigketten als immer schwieriger. Die unfreiwillige Kaufzurückhaltung durch Einkommenskürzungen tut ihr übriges. Verbleibende Kaufkraft wandert zudem in die auswärtigen großen Einkaufszentren ab.
  • Es bedarf also neuer Wege und Anstrengungen zur Stärkung und Belebung der regionalen Wirtschaftskreisläufe. Dafür ist regionales Geld ein exzellentes Mittel: Regio-Gelder bieten die Chance, den Rahmen für eine nachhaltige und kooperative Wirtschaft zu schaffen, mit Auswirkungen auf das Gesamtsystem[2] - ein dankbares Thema auch für Schulprojekte in der Region.

Die faire Erzeugung und Verteilung von Waren und Dienstleistungen ist ja der eigentliche Zweck des Wirtschaftens, während die Ökonomie heutzutage vielfach zum sinnleeren Selbstzweck geworden ist. Von der Verteilungswirkung des offiziellen Geldes, das keine Sozialbindung oder Moral kennt, profitieren wegen des Zinsmechanismus nur noch 10% der Bevölkerung, während 80% kontinuierlich ärmer werden[3].

Der offizielle Geldfluss richtet sich nicht nach den regionalen Bedürfnissen, sondern strömt in größerer Gewinn-Erwartung nach außerhalb[4]. Benötigt wird also regional wirksames Geld, das vorwiegend dahin fließen kann, wo es den größten wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und ökologischen Nutzen stiften kann.

Regionalgeld ist für die Mittelstandsförderung unerlässlich. Regiogelder sind für alle ein Gewinn und verhindern Verluste. Sie entlasten überdies die Kommunalhaushalte (und bundesweit auch den Staatshaushalt). Die ersten Forschungsarbeiten an Hochschulen zum Thema Regionalgeld bestätigen dessen positive Wirkungen: Regionalwährungen weisen einen Weg aus der Krise.

Komplementärwährungen als innovative Selbsthilfemittel können benachteiligte Regionen wie den Kreis Recklinghausen und seine sozialen Bereiche (Bildung, Gesundheit, Freizeit) fördern, Hilfe zur Selbsthilfe leisten und Möglichkeiten zur Schaffung neuer finanzieller Liquidität bieten.

2. Kaufkraft- und Kundenbindung für heimische Erzeuger mit Qualitätsbewusstsein

Das Qualitätsbewusstsein für hochwertige Produkte aus der Region geht bei den Kunden zunehmend verloren. Zugleich ist die Sparquote mit etwa 10% des monatlichen Einkommens sehr hoch in Deutschland. („Geiz ist geil“). Das Geld bleibt „in der Schublade“ liegen, anstatt den Umsatz von Qualitätserzeugnissen aus der Region anzukurbeln.

Am Bankschalter geben die Menschen ihr Bewusstsein und ihre Verantwortung dafür ab, was mit dem angelegten Geld passiert. Geld soll wieder stärker Tauschmittel werden und weniger als Spekulationsobjekt vagabundieren als Indiz für ein krankes Geldsystem. (Nur 2-4% des gesamten Geldes wird zur Zahlung von Waren und Dienstleistungen verwendet).

  • Zinsfreies Regionalgeld kann zum Konsum anreizen und dabei die Wirtschaftskraft vor Ort stärken[5]. Über die Regionalwährung als Komplementärwährung können die Menschen wahrnehmen, was regional überhaupt produziert und angeboten wird. Dadurch achten sie stärker darauf, welches Geschäft an diesem Netzwerk der lokalen Währung teilnimmt und was es bietet.
  • Mittels Regionalgeld kaufen die Menschen bewusster ein und denken über den Ladentisch hinaus. Das ist in unserer Zeit der anonymen Geldbeziehungen sehr wichtig[6]. Das Regionalgeld prägt den Menschen eine gewisse Werthaltung ein. Regionalwährungen sind zugleich die Notwehrreaktion kleiner lokaler Händler gegen die sinkende Binnennachfrage aufgrund ständig sinkender Nettolöhne bei gleichzeitig steigendem Bruttosozialprodukt.

Ohne Wiederbelebung regionaler Wirtschaftskreisläufe kann das Bemühen um regionale Wirtschaftsförderung nur bedingt erfolgreich ist. Deshalb beteiligte sich der Kreis Recklinghausen mit seinen Städten und vielen regionalen Akteuren 2004 am bundesweiten „Tag der Regionen“, zusammen mit dem Bundesverband der Regionalbewegung.

Den Verbrauchern soll die Bedeutung regionaler Wirtschaftskreisläufe bewusst werden, damit sie durch ihr Kaufverhalten die heimischen Erzeuger und Anbieter stärken und damit Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft in dieser Region fördern.

Alle Beteiligten haben dann einen gegenseitigen Nutzen: Erzeuger wie Produzenten, Händler und Konsumenten, Arbeitnehmer und Arbeitslose.

Somit symbolisiert das jeweilige Regionalgeld auch die Verbindung und Vernetzung aller im Bereich der Nachhaltigkeit tätigen Akteure, Institutionen und Menschen. (Für die Schüler können daraus praktische Lernprojekte entstehen).

Es verknüpft neue Initiativen miteinander und ist ein Kommunikationsmittel par excellence. Alternative Wirtschaftskreisläufe können entstehen und eine wirksame Mittelstandsförderung sich entwickeln.

Das Geld der Zukunft wird ein Nebeneinander von verschiedenen Währungen: das reisefreudige internationale Geld der Gegenwart bekommt die kleinen sesshaften Regionalwährungen zur Seite.

3. Beachtliche Erfolge der Regionalwährungen in Deutschland

Regionalwährungen sind in allen Teilen Deutschlands in den letzten Jahren regelrecht aus dem Boden geschossen: Über 50 Initiativen mit 12 Regio-Währungen oder Gutscheinsystemen praktizieren zugunsten der regionalen Wirtschaft erfolgreich einen anderen Umgang mit Geld als Tauschmittel. Davon haben sich 35 Initiativen in einem Netzwerk bundesweit zusammengeschlossen. Regionalgeld hat Konjunktur und fördert diese, sofern dessen Umlauf gesichert wird.

Das Regionalgeld oder die Gutscheinsysteme sollen den Euro nicht ersetzen, sondern nur ergänzen. Deshalb toleriert die Bundesbank die eigentlich rechtlich unzulässigen Alternativwährungen[7], da das Gesamtvolumen der Regio-Geld-Systeme in Deutschland auf ca.100.000 € geschätzt wird (bei 190 Mrd. € insg. umlaufender Bargeldmenge).

Regionalgeld als Zweit- und Zeitwährung soll die offiziellen Geldsysteme also nicht abschaffen oder gefährden, sondern stabilisieren helfen. Im Falle eines absehbaren Zusammenbruchs des heutigen spekulativen Finanzsystems, das die Inflation fördert, können die Regionalwährungen auch eine Rettungsboot-Funktion haben[8]. Regionalgeld kann nicht dazu benutzt werden, um auf dem Weltmarkt zu spekulieren.

  • Weltweit gibt es mehrere tausend solcher komplementären Geldsysteme, die in dezentralen Netzwerken systematisch erprobt und weiterentwickelt werden. Die rasante Entwicklung der anfangs belächelten Regio-Geld-Initiativen vor allem im deutschsprachigen Raum zwischen 2003 und 2006 mit positiver Medienberichterstattung ist eine Erfolgsstory, die sich in 3 Jahren flächendeckend in Deutschland ausbreiten soll:
  • Vom „Chiemgauer“ und dem „Bremer Roland“ oder Göttinger „Augusta“ über den „Berliner“ oder den Mülheimer „Justus“ (Handelsgutschein an Rhein und Ruhr) bis zum Düsseldorfer „Rheingold“ und dem Karlsruher „Carlo“ sowie dem Pforzheimer „NahGold“ und dem „Sterntaler“ im Berchtesgadener Land reicht die Palette der eingeführten Komplementärwährungen in Deutschland. In Hamburg heißt die Regionalwährung „Tafelsilber und „Hafensilber“, in Sachsen-Anhalt „Urstromtaler“, in Sachsen „Zwönitztaler“ und in Hessen „Kirschblüte“, in Freiburg „Markgräfler“ und in Freudenstadt „Schwarzwälder Blüte“. Neue Initiativen: In Meppen „Emstaler“, in Bell „Hunsrücker“, in Schwäbisch-Hall „Heller“ oder „Eco“ in Köln, „Siegtaler“ in Siegen oder „Volmetaler“ in Hagen.
  • Indem Regionalgeld zügig in Umlauf gebracht wird, führt es Kunden und Geschäftsleute der Region zusammen, mobilisiert brachliegende Potentiale, fördert gemeinnützige und kulturelle Projekte durch Überschüsse, stärkt regionale Kreisläufe und erhält dadurch Arbeitsplätze.

Der „Chiemgauer“ als einer der ersten Regionalwährungen ist in den bayrischen Landkreisen Traunstein und Rosenheim seit 2003 an 30 Ausgabestellen erhältlich, zusätzlich an Automaten über eine Regiocard. Beteiligt sind bisher fast 400 Anbieter, je zur Hälfte Geschäfte und Dienstleister, von Bioläden über Steuerberater, Hotels, Kinos bis hin zu Apotheken und Friseuren.

Rund 700.000 € wurden auf diese Weise regional umgesetzt. Der Umsatz stieg im ersten Jahr um 300% und hat sich im Folgejahr nochmals verdoppelt. Über Umtauschgebühren fließen zudem noch Gelder jährlich in 5-stelliger Höhe in soziale Einrichtungen der Region[9]. Die Initiatoren erhielten den ersten Preis des Landes für das beste Projekt im Rahmen der lokalen Agenda 21 in der Kategorie Wirtschaft und Arbeit.

4. Funktionsweise des Regionalgeldes bei den bisherigen Modellversuchen

Damit das Umlaufen des Regionalgeldes (als Währung oder Gutscheinwährung) funktioniert und es nicht gehortet wird, verliert es auf Dauer an Wert, wenn es nicht weiter gegeben wird oder es wird sogar mit einem Verfallsdatum versehen. Das Horten des Geldes wird also mit Kosten belastet statt mit Zinsen belohnt.

Nach Ablauf sowie beim Rücktausch in € verliert es einen Teil seines Nennwertes (zwischen 1% bis 20%) oder es wird für den Rücktausch in € eine Gebühr von etwa 5% erhoben, teilweise auch für Kosten der Geldverwaltung und -herstellung und als Schenkung für soziale Zwecke. („Taler, Taler, du musst wandern“).

Zum Mitmachen sollten sowohl Einzelhändler, Dienstleister aller Art, heimische Erzeuger und Direktvermarkter gewonnen werden als auch Sozialeinrichtungen öffentliche Einrichtungen, Gastronomen, Markthändler, Taxiunternehmen, Schulcafes, Kultureinrichtungen, Kinos, Vereine usw. Niemand ist zur Annahme verpflichtet, sondern die Beteiligung beruht auf freiwilliger Basis.

  • Auch der Kreis und die Stadtverwaltungen können sich bei bestimmten Dienstleistungen in das Regionalgeld-System mit einbinden, indem z.B. Eintritte für Museen, Büchereien, Bäder, Sozialeinrichtungen usw. auch mit Regionalgeld bezahlt werden können. Die Kommunen könnten im Gegenzug bei der Beschaffung von Büromaterial, Arbeitskleidung u. a. bei den regionalen Händlern mit dem Regionalgeld einkaufen.
  • Ebenso könnte auch in den Behördenkantinen mit Regionalgeld gezahlt werden, nachdem etwa ein entsprechender Anteil der Mitarbeitergehälter oder Sozialleistungen in Regionalgeld ausgezahlt würde. Auf diese und andere Weise gäbe es auch direkte Entlastungen für die Kommunalhaushalte. Auch die Schulkantinen könnten sich anschließen usw.
  • Ähnliches gilt für kommunale Gemeinschaftseinrichtungen wie z. B. Nahverkehrs-Unternehmen. Die Vestischen Straßenbahnen könnten sich bereit erklären, beim Fahrgeld oder Monatsticket auch die Bezahlung mit Regionalgeld zu ermöglichen[10], während sie selber mit dem Regionalgeld z.B. Beschaffungen oder Reparaturleitungen bei heimischen Betrieben tätigen.
  • Auch Kultureinrichtungen wie etwa die Ruhrfestspiele oder Kinos könnten für Bewohner dieser Region für den Erwerb der Eintrittskarten teilweise die Regionalwährung anerkennen. Gleiches gilt für Vereinsbeiträge heimischer Sportvereine u. v. m. Die Gutschrift von Pflegepunkten in der Altenpflege (nach Vorbildern aus Japan) wäre ebenfalls denkbar.

Im Grunde genommen braucht kein Bereich ausgeschlossen werden, soweit der Regionalbezug und gewisse Qualitätskriterien der Nachhaltigkeit eingehalten werden. Erst wenn viele auch unterschiedliche Bereiche eingebunden sind, steigern und potenzieren sich die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Effekte der Regionalwährung zu wirksamen und messbaren regionalen Wirtschaftskreisläufen.

  • Warum sollten nicht deshalb auch die regionalen Volksbanken und die Vestische Sparkasse in Zusammenarbeit mit den Kommunen eine regionale Währung in ihrem Portfolio parallel mit anbieten, einschließlich Automatenservice mittels Regionalcard?
  • Die Regionalgeld-Initiative könnte auch eine eigene Mitglieds-Bank als Genossenschaftsbank einrichten, die ihren Mitgliedern zinslose Regionalgeld-Kredite nach dem Grundsatz der Nachhaltigkeit anbieten (nach dem Vorbild der schwedischen JAK-Bank[11] oder der Schweizer WIR-Bank[12] als Selbsthilfe-Wirtschaftsring für Kleinunternehmer mit heute 3- 4 Mrd. Franken Umsatz/Jahr).

Theoretisch ließen sich auf lange Sicht bis zu 30% der Dinge des täglichen Bedarfs mit Alternativwährungen bezahlen[13], (wobei die Geldmenge mit der Wirtschaftskraft korrespondieren sollte, um nicht inflationär zu wirken).

Die Anlaufzeit für die wirksame Einführung nimmt nach bisherigen Erfahrungen 3-4 Jahre in Anspruch, weil erhebliche Überzeugungsarbeit geleistet werden muss. Regionalgeld ähnelt der Kundenkarte oder dem Bonussystem.

Initiatoren und Träger sollten nicht öffentliche oder kommunale Einrichtungen sein, sondern freie Initiativen, Vereine oder Netzwerke. Für den Anfang reicht eine zwei- bis dreistellige Zahl an Pionieren aus der Region für die Mitwirkung und den Prozess des Ankurbelns. Dies müsste von lokalen Akteuren in den einzelnen Städten der Kreisregion vorangetrieben werden.

5. Tauschringe als Vorläufer und Verstärker bei der Einführung von Regionalgeld

Die bisherigen (in vielen Städten und Regionen existierenden) Tauschringe der Bürgerinnen und Bürger gelten als Vorläufer der Regionalwährung. Die Mitglieder tauschen über ein Zeitguthaben: z.B. eine Stunde Nachhilfe gegen zwei Stunden Rasenmähen, ein Haarschnitt gegen Reinigungsarbeiten usw.

Institutionalisierte Tauschringe sind quasi „Zeitbanken“. Bei einigen lässt sich auch Regionalgeld für Zeitguthaben (oder für Zeitschulden als billiger Kredit noch vor dem Verfallsdatum) erwerben.

  • Die beteiligten Händler und Produzenten aus der Region können einen eigenen Tauschring für Gewerbetreibende bilden, bei dem alle Teilnehmer das Regionalgeld beim Verrechnungskonto zugrunde legen und darüber hinaus Waren und Dienstleistungen mit anderen Teilnehmern tauschen.
  • Das versetzt sie in die Lage, den Kunden billige Kredite wiederum in Regionalgeld (teilweise in €) zu gewähren. Umgekehrt können die Kunden den Händlern Kleinkredite (Vorschusszahlungen) in Regionalgeld gewähren und erhalten dafür beim Einkauf besonders günstige Rabatte.
  • Die Händler oder Produzenten können auch einen Teil des Lohnes z.B. für Aushilfskräfte oder der Weihnachtszuwendungen für Angestellte nach freiwilliger Vereinbarung in Regionalgeld auszahlen. Der Phantasie und Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Mit einem Kooperationsring, der als bargeldloses Verrechnungs- und Kreditsystem zum Austausch von Waren und Dienstleistungen angelegt ist – schwerpunktmäßig zwischen gewerblichen und professionellen Teilnehmern - könnten weitere Effekte erzielt werden. Dies würde die Liquidität von kleinen und mittleren Unternehmen erhöhen, aber auch den Bewohnern der Region die Möglichkeit geben, ihre Leistungen miteinander zu verrechnen.

6. Soziale Wirkungen von Regionalgeld im struktur- und einkommensschwachen Vest Recklinghausen

Der Kreis Recklinghausen mit seinem hohen Anteil an Arbeitslosen, Sozialhilfeempfängern, Rentnern, Schuldnern und Armutsfamilien ist weniger eine Region der „Besserverdienenden“ und somit eine Region des eher unfreiwilligen Konsumverzichtes. Hinzu kommt der enorme Kaufkraftabfluss aus der Region.

In Studien[14] wurde außerdem nachgewiesen, dass die bisher propagierte Wirtschaftsförderung für strukturschwache Gebiete fast wirkungslos verpufft. Zwar hat sich durch Investitionszulagen in Fördergebieten die Situation teilweise verbessert. Gleichzeitig nahm sie jedoch den angrenzenden stärkeren Regionen oder Städten einen Teil ihrer Wirtschaftskraft, mit nachteiligen Rückwirkungen wiederum auf die benachbarten schwachen Regionen.

Obwohl insgesamt immer mehr Geld vorhanden ist – das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland, das Geldvermögen und das Produktivvermögen waren noch nie so hoch wie heute[15] - fehlt es in der Region. Auch die Kommunen werden hier von der Schuldenlast erdrückt, seitdem die Steuerpolitik ihre Steuerungs- und Verteilungsfunktion nicht mehr wahrnimmt.

  • Regio-Gelder bieten die Chance, eine Lotsenfunktion zu übernehmen und etwas Neues gegen den Strom auszuprobieren, der das Geld abfließen lässt: „Geld wirkt wie eine Pumpe, die das Kapital aus den Regionen abzieht, in denen es verdient wird[16]“.
  • Alleine mit „Regionalmarketing“ ist dem nicht entgegenzuwirken, obwohl das Regionalgeld auch eine nicht zu unterschätzende touristische Werbewirkung hat. Die ungedeckten Konsumbedürfnisse müssen mit dem Angebot der örtlichen Gewerbetreibenden, Dienstleister und Landwirte besser zusammengebracht werden. Regionalgeld bildet regionale Märkte.
  • Vorhandene Ressourcen werden durch das Regionalgeld mit einem ungedeckten Bedarf zusammengebracht und können neue Arbeitsplätze gerade in solchen Bereichen schaffen, die sich im herkömmlichen Geldsystem „nicht rechnen“. Für Einzelhändler oder Dienstleister kann eine Umsatzsteigerung von 3 - 5% durch das Regionalgeld u. U. der Rettungsanker vor der Geschäftsaufgabe sein.
  • Das Regionalgeld kann einen Nachfragesog nach heimischen Produkten und Angeboten erzeugen und damit Arbeitsplätze stabilisieren. Zugleich kann den Einkommensschwächeren und Arbeitslosen über das Regionalgeld auf andere Weise geholfen werden, an regionalen Wirtschaftskreisläufen stärker zu partizipieren.

In Zeiten des Sozialabbaus können auch diejenigen mitmachen, die weniger Geld im Portemonnaie haben. Beispielsweise kann man sich mit Dienstleistungen, die von anderen Mitgliedern im Rahmen bestehender Tauschringe (Tausch von Dienstleistungen und Fähigkeiten) angeboten werden, „Talente“ verdienen, die nicht in Euro ausgezahlt werden, sondern auch in Vest-Taler, die nicht auf Sozialhilfeleistungen angerechnet werden.

Auch für den bedrohten Mittelstand, der die meisten Arbeitsplätze schafft und in dem das Geld in der Produktion und nicht primär durch Geldgeschäfte verdient wird, eröffnen sich durch regionale Währungen neue Perspektiven des wirtschaftlichen Wachstums. Ein Arbeitsplatz, mit dessen Hilfe regionale Produkte hergestellt werden, kostet nur einen Bruchteil von dem, was Arbeitsplätze kosten, die für den internationalen Markt produzieren.

Auf diese Weise wird die regionale Währung auch zu einem sozialen Projekt. Denn in Tauschringen können auch Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger ihre Dienste anbieten – und erhalten dafür lokale Währung, die nicht als €-Einkommen angerechnet wird. Möglich sind auch Niedrigzins-Kedite durch regionale Kreditvergabe in Regionalwährung.

Zudem können aus Überschüssen des Regionalgeldes (z.B. durch den gebührenträchtigen Rücktausch in €) soziale und gemeinnützige Projekte gefördert werden. Damit würden wiederum die Not leidenden kommunalen Haushalte etwas entlastet und die Dezentralisierung des Geldwesens gefördert. Auch Spendensammlungen für gemeinnützige Zwecke zur Förderung der Kultur und des Gemeinwesens könnten auf der Regionalgeld-Basis erfolgen.

Regionalgeld ist transparent in seinem Entstehungsprozess und kann demokratisch kontrolliert werden, denn die Spielregeln für seine Anwendung sind einfach. Es verbessert die soziale Interaktion und den sozialen Zusammenhalt unter den beteiligten Teilnehmerinnen und Teilnehmern und eröffnet dem Mittelstand neue Möglichkeiten und Chancen. Die Wertschöpfung in der Region steigt.

Damit stiftet das Regionalgeld als soziales Steuerungsinstrument einen umfassenden Nutzen, der sonst nicht zustande käme und stärkt zudem das regionale WIR-Gefühl. Das von den Bürgerinnen und Bürgern selber geschaffene und verantwortete Regionalgeld hat ähnliche Bedeutung wie die damalige Einführung der kommunalen Selbstverwaltung im Sinne des Freiherrn v. Stein.

Zur Klarstellung:

Das nur in einer Region gültige Regionalgeld soll nicht – nachdem der Euro endlich den leidigen

Umtausch der nationalen Währungen abgelöst hat – ein widersinniges Zurück zu noch kleineren und zahlreicheren Währungen als vorher sein. Es dient als krisenfestes Komplementärgeld lediglich dazu, das Geld im Wirtschaftskreiskauf einer Region zu halten sowie die lokale Gemeinschaft und die sozialen Kontakte zu stärken und regionale Arbeitsplätze zu sichern im Sinne von bewusstem Geben und Nehmen. Der € soll damit nicht abgeschafft werden und die Globalisierung nicht aufgehalten werden, sondern Regionalgelder sind „die kleinen Brüder des Euro“.

Regionale und internationale Währung können in Zukunft friedlich nebeneinander bestehen, ein jedes mit seiner speziellen Funktion. Nur bei oberflächlicher Betrachtung kann Regionalgeld vielleicht als überflüssig oder als „fixe Idee“ erscheinen.

Der Euro und die alten Länderwährungen erlauben den fast ungebremsten Zuwachs der Geldmenge durch Geldschöpfung im Bereich des Leihgeldes, verbunden mit einer hypertrophierenden Zins- und Zinseszinspolitik. Dadurch ist das gesamte Weltwährungssystem akut gefährdet, denn es sind nur noch 2 – 3 % der Geldmenge für den Austausch von Waren und Dienstleistungen nötig[17]. Der Hauptteil, also 98% Spekulations- oder virtuelles Buchgeld, wird für spekulative, zinswirtschaftliche Zwecke in Börsen- und Immobiliengeschäften rund um den Erdball eingesetzt, zum Schaden der Regionen und des gefährdeten Gesamtsystems in Richtung Währungskrise.

Es geht also nicht um Selbstversorgermentalität oder Abschottung gegenüber der globalisierten Wirtschaft, sondern um die Stärkung der Kraft der Regionen in der globalen Wirtschaft auch zu deren Nutzen.

7. Bisherige „Lokalwährungen“ und Initiativen im Kreis Recklinghausen

In einigen Städten des Kreises Recklinghausen gibt es bereits auf Initiative von Geschäftsleuten erste Ansätze einer lokalen Währung:

  • So ist z.B. der „Gladbecker Taler“ in Umlauf als lokale Initiative von ca. 30 Einzelhändlern.
  • In Recklinghausen existiert der „Steintortaler“, bzw. nach den verschiedenen historischen Stadttoren benannte Münzen, an denen etwa ein halbes Dutzend Geschäftsleute und Apotheker beteiligt sind.
  • In Recklinghausen-Süd gibt es seit kurzem die gemeinsame kostenlose SWIG-Card von 13 Unternehmen der Süder Werbe- und Interessengemeinschaft, mit der Einkaufsvorteile zwischen 3 bis 10% und Serviceleistungen erhältlich sind.
  • Kauf- und Kundengutscheine (z.B. bei Karstadt Recklinghausen), Kundenkarten und Bonus- oder Rabattsysteme sind bei vielen Händlern in den meisten Städten des Kreises zur Kundenbindung etabliert.
  • Das Gutscheinbuch von 26 Gastronomen und 3 Betreibern von Freizeit- und Wellness-Einrichtungen aus dem gesamten Kreis Recklinghausen für eine regionale „Schlemmerreise“ [18] ist ein erster regionaler Ansatz im Sinne regionaler Gutscheinwährungen.
  • Seit vielen Jahren ist der „Tauschring Emscher-Lippe“ mit vielen Beteiligten aktiv und erfolgreich.

Zudem bietet die Kreisverwaltung Recklinghausen in ihrem Internet-Service[19] einen regionalen Überblick über alle Direktvermarkter (Hofläden etc.) aus der heimischen Landwirtschaft an. Des Weiteren gibt es bereits Verbraucherinformationen wie „ökologische Einkaufsführer[20] als örtliche oder regionale Druckschriften der lokalen Agenda u. a. Initiativen.

Schließlich ist der älteren Generation noch aus der Zeit nach dem 1. Weltkrieg und der Inflation die regionale Notgeldserie in Erinnerung. Wegen des aufgetretenen Kleingeldmangels griffen beispielsweise örtliche Stellen wie Behörden (Städte, Gemeinden und Kommunalverbände), Sparkassen oder Unternehmen sowie später auch Kirchen und Vereine zur Selbsthilfe, indem sie Ersatzzahlungsmittel unter Bezeichnungen wie „Gutschein“, „Stadtkassenschein“, „Notgeld“, „Bon“, „Garantieschein“ usw. ausgaben[21].

Zur Belebung der regionalen Wirtschaft waren zeitweilig durchaus fruchtbare Ansätze erkennbar. In späteren Phasen verkehrte sich die chaotische Flut der Notgeldausgaben allerdings ins Gegenteil. Dennoch hatten die lokalen Notgeldausgaben (mit zum Teil künstlerischen Bildmotiven aus der Heimat) zur Bewusstseinsbildung über die heimischen Errungenschaften beigetragen. Sie vermittelten unmittelbare Einsichten in die regionalen Wirtschaftskreisläufe und erzeugten ein nicht zu unterschätzendes Wir-Gefühl.

8. Vorgehensweise bei der Einführung von Regionalgeld im Vest Recklinghausen

Das Gelingen des Projektes Regionalgeld-Einführung hängt von einer gründlichen Vorbereitung und einer planvollen Vorgehensweise ab. Es steht und fällt mit der Bereitschaft möglichst vieler Multiplikatoren aus allen beteiligten Städten und Einrichtungen in der Region, für die Idee überzeugend zu werben und Mitstreiter zunächst für die Pionierphase zu finden, die zugleich eine Experimentierphase in einzelnen Schritten ist.

Kreis- und Kommunalverwaltungen können die Idee mit anstoßen und unterstützen, sollten aber selber nicht als eigentliche Initiatoren und Träger auftreten. Der öffentlichen Werbung für das Vorhaben sollten zunächst interne Gespräche und Kontakte in einem überschaubaren Initiativkreis vorausgehen.

Dazu sollten vor allem eingeladen werden:

  • Vertreter der örtlichen Wirtschafts- und Werbegemeinschaften, Sprecher der Kaufleute und Markthändler sowie Selbstvermarkter (Landwirte),
  • Regionalvertreter von Einzelhandelsverband, Kreishandwerkerschaft, IHK und Landwirtschaftskammer sowie Hotelier- und Gaststättenverband,
  • Vertreter des Stadtmarketings und der örtlichen und regionalen Wirtschaftsförderung
  • Vertreter des Tauschringes Emscher-Lippe und benachbarter Regionalgeld-Initiativen
  • Vertreter von Sozialeinrichtungen (Paritätischer Wohlfahrtsverband), vom Netzwerk Ehrenamt sowie von Kirchen und Gewerkschaften,
  • Bankfachleute (z.B. pensionierte Sparkassenvertreter und von der GLS-Bank Bochum)
  • Agenda-Beauftragte aus Kreis und Städten (als Mitinitiatoren und Koordinatoren in der Anlaufphase)
  • Wirtschaftsauschussvorsitzende aus Stadträten und Kreistag, interessierte Bürgermeister sowie Landrat (als Einladender)

In einer späteren, fortgeschrittenen Phase könnten des Weiteren mit einbezogen werden:

  • Vertreter öffentlicher Einrichtungen und Betriebe (z. B. Nahverkehrsunternehmen Vestische Straßenbahnen, Verband der Taxi-Unternehmen),
  • Vertreter von Kultureinrichtungen (z. B. Ruhrfestspiele und VCC, Theater, VHS und Musikschulen sowie Museen, Betreiber von Lichtspielhäusern u.a.m.),
  • Vertreter von öffentlichen und kommerziellen Sport- und Freizeiteinrichtungen aller Art aus der Region (z.B. Spaß- und Freizeitbäder, Wellness- und Fitness-Center, Bowlingbahnen, Eissporthallen, Tiergärten, Hochwildgehege Granat, Ketteler Hof usw. )
  • Veranstalter örtlicher Events (z.B. Trödelmärkte, Dattelner Kanalfest, Waltroper Parkfest, Hertener Schlosspark-Festival und Kunstmarkt, Recklinghäuser Palmkirmes, Agenda-Märkte Recklinghausen und Dorsten, Bauernmärkte usw.)
  • Vertreter von Vereinen (einschl. Kreissportbund), Schulen (insb. Agenda-Schulen) und Behinderteneinrichtungen (z.B. Behindertenwerkstatt) und von Arbeitsloseninitiativen etc.

9. Leitende Fragestellungen für eine Regionalgeld-Initiative in der Einführungsphase:

Mit der Vorstellung und Diskussion der Ideen, Konzepte und Praxisbeispiele für das Regionalgeld und mit der Abfrage der Bereitschaft, daran mitzuwirken, sollte anschließend die Klärung z.B. folgender praktischer Fragestellungen und Schritte sowie Zeitabläufe und Verantwortlichkeiten durch die beteiligten Initiatoren erfolgen:

  • In welcher Organisations- und Rechtsform (oder als zunächst loser Zusammenschluss) konstituiert sich die Regionalgeld-Initiative? Wie wird die Einführungsphase praktisch organisiert? Wer koordiniert die weiteren Aktivitäten? Wer trifft in welcher Form verbindliche Entscheidungen und wie verlaufen die Entscheidungsprozesse?
  • Für welche Form der Komplementärwährung entscheidet man sich? Gutscheine oder Münzen (z.B. mit Aufdruck „Vest-Taler“ auf der Vorderseite und Stadt-Logo XY auf der Rückseite, evtl. Ideenwettbewerb auch für die Namensgebung), bargeldlos; Klärung der Herstellungskosten und Verbreitung sowie der Fälschungssicherheit?
  • Welcher Umtausch- und Rücktauschkurs soll zu Anfang zugrunde gelegt werden und welche Einrichtungen fungieren als Umtauschstellen? Soll schon zu Anfang auch ein verbilligtes Kredit- und Rabattsystem damit verbunden werden? Wie und durch wen erfolgt die Buchhaltung und das Controlling?
  • Wer sorgt in welcher Form für die Aquise zur Gewinnung von Beteiligten sowie für die begleitende Öffentlichkeitsarbeit zum Mittun der Bürgerschaft? Wie werden die Beteiligten miteinander vernetzt? Wer fungiert als sachkundige Anlaufstelle für Rückfragen oder für die Betreuung der beteiligten Geschäftsleute?
  • Wer beteiligt sich in welcher Größenordnung und Aufteilung an der Finanzierung der Anfangskosten (Anschubfinanzierung für die Regionalgeldherstellung und Werbekampagnen etc., Beratungskosten, Sponsoring)? Welche Absicherung erfolgt gegen Risiken und Fehlentwicklungen?
  • Wer sorgt für die Kontakte und Vernetzung mit anderen Regionalgeld-Initiativen und wer für die fachkundige Begleitung und Evaluierung sowie Erfolgskontrolle und für evtl. Korrekturvorschläge im weiteren Prozessverlauf?
  • In welchen Schritten und nach welchen Zeitplänen und -stufen soll vorgegangen werden? Wie lassen sich evtl. schon bestehende Lokalwährungen oder Bonussysteme von Geschäftsleuten einbinden oder umstellen?
  • Wer sorgt für die nächsten Vorbereitungs- und Planungstreffen und wer stellt sich für einen engeren Koordinierungskreis anfangs zur Verfügung?

Dies sind nur einige der zu Anfang und im weiteren Verlauf auftauchenden Fragen, die einer Klärung zugeführt werden müssen. Bei allem gilt jedoch auch: „Learning by doing“ und „Mut zu Experimenten“.

10. Quellen- und Literaturhinweise:

Die Fülle der Literatur zum Thema „Regionalgeld“ oder „Komplementärwährung“ (insbesondere auch im Internet) ist mittlerweile unübersehbar. Hier können nur einige Empfehlungen gegeben und einzelne Quellen aufgeführt werden:

  • Thomas Meyer: „Regionalgeld – Ein Instrument zur Stärkung der Region“, VHS-Kursveranstaltung in Bochum am 11.11.2005
  • Margrit Kennedy: „Regio ergänzt Euro – Ein neuer Weg zu gerechterem Wohlstand“ in Straßenmagazin UHU für den Kreis Recklinghausen und Gelsenkirchen, Ausgabe Nr. 2 / 2005
  • Margrit Kennedy: „10 Thesen zur wirtschaftlichen Lösung sozialer, kultureller und ökologischer Probleme durch komplementäre Währungen“, in www. margritkennedy.de
  • Marler Frauenforum: „Frauen und Geld: Das eigene Geld – die eigene Firma – die richtigen Wege“ in Straßenmagazin UHU für den Kreis Recklinghausen und Gelsenkirchen, Ausgabe Nr. 2 / 2005
  • Manfred Wieczorek: „Eine Bank, die etwas zu verschenken hat? Die Gemeinschaftsbank GLS“ in Straßenmagazin UHU für den Kreis Recklinghausen und Gelsenkirchen, Ausgabe Nr. 2 / 2005
  • Marlis Schwochow: „Gewonnene Freiheit oder: Wie lebt man ohne Geld? Heidemarie Schwermer und ihr Sterntaler-Experiment“ in Straßenmagazin UHU für den Kreis Recklinghausen und Gelsenkirchen, Ausgabe Nr. 2 / 2005
  • Marlis Schwochow: „Wie unentbehrlich ist das Geld? Almuth und Rolf Euler und der Emscher-Lippe-Tauschring“ in Straßenmagazin UHU für den Kreis Recklinghausen und Gelsenkirchen, Ausgabe Nr. 2 / 2005
  • Regina Huntschok: „Vom Geldbeutel zum Herzen - Zusätzliche Währungen: Anreiz zum regionalen Wachstum“ in Straßenmagazin UHU für den Kreis Recklinghausen und Gelsenkirchen, Ausgabe Nr. 2 / 2005
  • Claudia Mende: „Neues Geld – neues Glück; Hunderte Chiemgauer zahlen mit eigener Währung – Ermittlungen vor Ort über ein ungewöhnliches Experiment“, in Publik-Forum Nr. 3 vom 10.2.2006
  • Thomas Jorberg (GLS-Bank Bochum): „Den Schleier des Geldes lüften – Ein anderer Umgang mit Geld für eine humane Wirtschaft“, in Publik-Forum Nr. 3 vom 10.2.2006
  • Bernhard Litaer: „ Das Geld der Zukunft/ Die Zukunft des Geldes/ Das Mysterium Geld“
  • Helmut Creutz: „Das Geldsyndrom – Wege zu einer krisenfreien Marktwirtschaft“, Angela Hackbarth Verlag 2001
  • Stuttgarter Nachrichten: „Regionalgeld hat Konjunktur“, Internet: www.stuttgater-nachrichten.de/stn/page/detail.php/930195/artikel_bildlinks_dr...
  • „Regionalgeld und Komplementärwährungen“, 18.8.04, Internet: www.arbyte-online.de/article65html.
  • „Jetzt auch in Berlin Regionalgeld erlaubt“, Internet: www.das-gibts-doch-nicht/de/seite2702.php
  • „Regionalwährungen – ein Weg aus der Krise“; Internet: www.arge-ja.at/regionalwaehrungen.html
  • Unternehmen Lichtblick: „Freiburger Geld“, Internet: www. Unternehmenlichtblick.de
  • Kieler Nachrichten aktuell 5.9.05: „Damit das Geld nicht sonst wo abfließt“, über Frank Schepka als Erfinder de „Kann-was“-Regionalgeldes
  • Initiative Dessau – Arbeit für Anhalt e.V. : „Zukunftsforum Regionalgeld“ am 24.9.2004
  • Pressemitteilung AG Potsdamer Regional vom 26.4.05: „Potsdamer, Haveltaler oder Brandenburger Mark? Regionalgeld- eine neue Form der Wirtschaftsförderung“
  • Mirco Tomic: „Regionalgeld - fixe Idee oder echte Alternative?“ in phpNuke Web Portal System
  • Christian Gelleri: „Regionalgeld – die kleinen Brüder des Euro“ in Commerzbank-Journal 20.1.2005
  • Zeitschrift Stern: „Regionalgeld - Haste mal ´nen Chiemgauer?“ Internet: www.stern.de/wirtschaft/geld/meldungen/?id=528959
  • Förderverein Arbeit und Umwelt in der Region Aachen e.V. und Oswald-von-Nell-Breuning-Haus: „Nachhaltig umsteuern, damit regional normal wird – Werkstatt zur Regionalentwicklung“, Veranstaltung am 26.11.05 im Soziokulturellen Zentrum Klösterchen
  • Sonia Shine. „Die regionale Karte“ in Frankfurter Rundschau vom 15.10.2004
  • Thomas Seltmann: „Das Geldwesen demokratisieren – Regionalgeldinitiativen in Deutschland wollen regionale Wirtschaftskreisläufe ankurbeln“, in Humonde, Beiträge für eine humane Welt
  • Dr. Friederike Wienhöfer: „60 Jahre Notgeldserien im Kreis Recklinghausen“ (Stadtarchiv)
  • „Der Gladbeck-Taler“ (Werbegemeinschaft Gladbeck)
  • SWIG-Card der Süder Werbe- und Interessengemeinschaft RE, RZ 1/06
  • „Regionalgeld in Göttingen – der AUGUSTA stellt sich vor“ (Email-Mitteilung von Herbst 2005
  • Wolfgang Kessler und Antje Schneeweiß (Hg): „Geld und Gewissen – Tu Gutes und verdiene daran“, Publik-Forum Verlag und Frankfurter Rundschau, 2006

Internetseiten zum Thema Regionalgeld und Geldreform:

Impressum:

Text und Zusammenstellung: Wilhelm Neurohr, Agenda-Beauftragter der Kreisverwaltung Recklinghausen in Zusammenarbeit mit dem Agenda-Kreisnetzwerk;

Hrsg.: Kreis Recklinghausen, Der Landrat, März 2006


[1] Publik-Forum Nr. 3 vom 10. Februar 2006: „Neues Geld - neues Glück“

[2] Bernard Litaer: „Das Geld der Zukunft / Die Zukunft des Geldes / Das Mysterium Geld“

sowie Helmut Creutz: „Das Geldsyndrom – Wege zu einer krisenfreien Marktwirtschaft“

[3] Margit Kennedy: „10 Thesen zur wirtschaftlichen Lösung sozialer, kultureller und ökologischer Probleme durch komplementäre Währungen“

[4] 70% der Bankinvestitionen reisen heute nach China wegen der höheren Renditen als im Westen

[5] Margit Kennedy, Expertin für Regionalwährungen und Buchautorin „Geld ohne Zinsen“

[6] Interview mit Vorstandsmitglied Thomas Jorberg von der GLS-Gemeinschaftsbank Bochum (wie vor)

[7] Nach § 35 Bundesbankgesetz ist der Gutscheincharakter akzeptabel, solange keine geldähnliche Aufmachung. Die Sparkasse in Delitzsch-Eilenberg, die sich als erste deutsche Bank offizielle für die Einführung eines Regionalgeldes engagiert, ließ eigens ein Rechtsgutachten erstellen, wonach derartige Zahlungssysteme auf elektronischer Basis erlaubt sind, als gedruckte Gutscheine nur in einer rechtlichen Grauzone.

[8] siehe Margrit Kennedy, a. a. O.

[9] wie vor

[10] In Brasilien wurden in einem Modellversuch Busfahrscheine als Geldersatz (Regionalgeld) benutzt und mit diesen Fahrscheinen gehandelt, deren Wert durch die Dienstleistung gedeckt war.

[11] Recklinghäuser Straßenmagazin Uhu Nr. 2/2005: „Regio ergänzt Euro“

[12] Der nicht durch € gedeckte Schweizer WIR wird als Kredit mit 2% Jahreszins vergeben, so dass ein Haus - zu 20% mit WIR finanziert – zu billigem Kredit errichtet werden kann.

[13] Nach Schätzungen von Margit Kennedy, a. a. O.

[14] z.B. aktuelle Studie der Universität Kassel (Prof. Eckey)

[15] Vortrag von Prof. Bontrup (FH Gelsenkirchen) im Februar 2006 auf der Arbeitszeitkonferenz von ver.di in Recklinghausen;

siehe auch Andreas Exner u.a. (Hrsg): „Wege aus der Krise der Arbeitsgesellschaft“, Unrast-Verlag Münster 2005

[16] Margrit Kennedy, a.a.O.

[17] Der belgische Finanzexperte Bernhard Litaer in seinem Buch: „Das Geld der Zukunft“

[18] www.Gutscheinbuch.de

[19] www.kreis-recklinghausen.de

[20] Agenda-Büro Recklinghausen, Fachforum Konsum

[21] Aufsatz „60 Jahre Notgeldserien im Vest Recklinghausen“ von Dr. Friederike Wienhöfer (Stadtarchiv)