Wilhelm Neurohr

Sozialstaat im Niedergang?

Vortrags- und Diskussionsabend mit Dr. Ulrich Schneider

und Anti-Armuts-Aktivist*innen über die aktuelle deutsche Finanz- und Sozialpolitik

Mit seinem neuen Buch «Krise. Das Versagen einer Republik» legt Ulrich Schneider, langjähriger Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, eine (Zwischen-) Bilanz jener Politik vor, mit der die Regierungskoalitionen des zurückliegenden Jahrfünfts den Herausforderungen von Pandemie, Inflation und Krieg zu begegnen versuchten. Als Experte für Sozialpolitik kommt er zu dem ernüchternden Schluss, dass die Krisenreaktion des Staates die gesellschaftliche Ungleichheit nicht nur nicht verringert, sondern sogar noch vergrößert hat: Ohnehin wohlhabende Menschen wurden entlastet, während armen Menschen die Hilfen, die sie dringend gebraucht hätten, vorenthalten wurden. Nach seiner Einschätzung wird auch der angekündigte «Herbst der Reformen» die Entsolidarisierung der Finanz- und Sozialpolitik weitertreiben.

Gemeinsam mit dem Autor und drei Anti-Armuts-Aktivist*innen, die selbst von Armut betroffen sind, diskutieren wir über die aktuelle deutsche Finanz- und Sozialpolitik.

Die Veranstaltung ist öffentlich und nicht nur für Hochschulangehörige geöffnet. Der Veranstaltungsraum ist barrierefrei zugänglich.

Referent*innen

Ulrich Schneider war von 1999 bis 2024 Hauptgeschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Er hat 2024 das Buch «Krise. Das Versagen einer Republik» veröffentlicht.

Manfred Herrmann, Meral Ökten und Heike Towae sind Anti-Armuts-Aktivist*innen und als Betroffene in verschiedenen Gremien der Selbstvertretung und Selbstorganisation von Menschen mit Armutserfahrung aktiv.


Die Veranstaltung führt die Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der TH Köln in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW durch.