Wilhelm Neurohr

DGB-Veranstaltung in Herne am 13. März auf der Künstlerzeche "Unser Fritz"

"Der Generalstreik gegen den Kapp-Putsch - 100 Jahre Kapp-Putsch und Rote-Ruhr-Armee"

Am 13. März 1920 marschierten Soldaten mit dem Hakenkreuz auf dem Stahlhelm in Berlin ein, besetzten das Regierungsviertel, erklärten die verfassungsmäßige Regierung für abgesetzt und der erzkonservative Politiker Wolfgang Kapp und der Vertreter des preußischen Militarismus Walther von Lüttwitz als neuer Oberkommandierender der Reichswehr übernahmen gewaltsam die politische Macht in Deutschland.

Es folgte ein gewaltiger Generalstreik der Arbeiter, der Angestellten und der Beamten in ganz Deutschland. Alles stand still. Die Putschisten hielten sich nur fünf Tage an der Macht. Dann verließen sie fluchtartig Berlin. Die beteiligte Brigade unter dem Kommandeur Ehrhardt zog straffrei in ihre Kaserne zurück.

Im Ruhrgebiet kam es zu Auseinandersetzungen zwischen der Arbeiterschaft und den Putschtruppen, die die „Ideen“ von Kapp, Lüttwitz und Konsorten im Ruhrgebiet durchsetzen wollten. Die organisierte Arbeiterschaft entwaffnete diese Truppen und sorgte dafür, dass innerhalb weniger Tage das gesamte Ruhrgebiet von diesen Militärs befreit wurde.

Zur Abwehr dieses Putsches entstand auch im Ruhrgebiet eine breite politische Bewegung, die sich für Demokratie und Selbstverwaltung in Form von Räten einsetzte. Flankiert wurden diese Bemühungen durch die Forderungen nach umfassenden sozialpolitischen Verbesserungen und nach Sozialisierung bestimmter Industriezweige wie des Bergbaus. Nach der Niederschlagung des Kapp-Putsches griff hier die Arbeiterbewegung auf die Beschlüsse des Kongresses der Arbeiter- und Soldatenräte vom Dezember 1918 zurück.

Es galt damals, die Errungenschaften der Novemberrevolution zu verteidigen und weiterzuentwickeln. Die amtierende Reichsregierung reagierte auf diese politische
Bewegung mit der Entsendung von Putschtruppen in das Ruhrgebiet, um angeblich „Ruhe und Ordnung“ wiederherzustellen. Tausende von Arbeitern bezahlten mit ihrem Leben für ihre politischen Vorstellungen von einer besseren Gesellschaft.

PROGRAMM:

  • Begrüßung durch Stefan Marx, Geschäftsführer DGB-Ruhr-Mark
  • Musik: „Die Grenzgänger“ (Bremen) und Frank Baier (Duisburg)
  • Theater: „Die Niederlage der Retter“, B-Art Münster
  • Wissenschaftlicher Vortrag: „Generalstreik gegen rechts“ von Dr. Peter Berens
  • Moderation: Norbert Kozicki